Dr. Peter Michael Stöger, Facharzt für Dermatologie und Venerologie


Neuro
= Nerv

Dermitis = Entzündung der Haut mit Juckreiz, Rötung, manchmal Nässen und später Schuppung (wird auch als "Ekzem" bezeichnet)

Charakteristik:

nicht ansteckend, unterschiedlich stark ausgeprägt (meist nur leicht), kommt und geht von selbst (verläuft in Schüben), erbliche Veranlagung. Auslöser der Schübe sind :

  • meist körperliche oder seelische Belastungssituationen -- alles, was "nervt" (Zahnen bei Kindern, Impfungen, Erkrankungen, Schulbeginn, Matura, beruflicher Streß, Spannungen innerhalb der Familie, etc....)
  • nur in 10 - 30% Allergien (die Erkrankung heisst NICHT AllergoDermitis ! ) z.B. auf Haustiere, Hausstaub, Nahrungsmittel, Pollen, etc. -- Weizenmehl und Kuhmilch werden meist gut vertragen ...

Diagnose / Therapie durch den Arzt / Hautarzt:

  • Erkennen der bei jeder Person unterschiedlichen Auslöser / evtl. Allergietestungen (der Körper signalisiert einem meist, was ihm nicht behagt - hinter Abneigungen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln stecken häufig Allergien!),
  • Hilfe bei der Vermeidung von Schüben
  • Medikamentöse Massnahmen im Schub (Juckreizstillung, Ekzemsalben mit und ohne Kortison, geeignete Ölbäder, fallweise UV Bestrahlung, etc. )

Tips:

Meiden von Faktoren, die bei jeder Neurodermitis verschlechternd wirken wie z.B.:

  • Zitrusfrüchte / -säfte, häufig auch Erdbeeren... Lassen Sie Ihr Kind bei milder Ausprägung der Schübe von Zeit zu Zeit davon essen, falls es möchte (und Verwenden Sie danach eine Heilcreme), Vermeiden Sie jedoch eine tägliche Aufnahme
  • Schurwolle / Schafwollfelle / die meisten Synthetikfasern auf der Haut (besser: Baumwolle)
  • Schaumbäder und übermässiger Seifen (besser: Ölbäder)
  • starkes Schwitzen
  • trockene Haut (wichtig: Hautpflege)

Verlauf:

Die Schübe werden bei Kindern meist nach dem 3.-4. Lebensjahr schwächer, können aber in späteren Lebensphasen (z.B. Pubertät) in abgewandelter Form wieder (oder auch erstmals) auftreten. Die erbliche Neigung bleibt erhalten, dem Erwachsenen bleiben häufig "Schrundenbildung" an Fingerspitzen und Fersen sowie eine trockene und raue Haut.
Nur wenige Patienten leiden bis über das 40. Lebensjahr intensiv an der Erkrankung.

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